Kundengewinnung: Social Web im Vertrieb 4.0

Vertrieb im Social Web

In unserem letzten Beitrag zur Kundengewinnung im neuen Vertriebszeitalter haben wir die Micro Moments als effektive Maßnahme, um mögliche Interessenten zum richtigen Zeitpunkt anzusprechen, vorgestellt. Das Social Web hält großartige Möglichkeiten parat, um Kunden in genau diesen Micro Moments anzusprechen. Nachfolgend stellen wir drei soziale Netzwerke und die Möglichkeiten, diese zu nutzen, im Detail vor.

Inhalt

Facebook

Mit mehr als 1,4 Milliarden Menschen zählt Facebook zu den größten sozialen Netzwerken am Markt. Mehr als 900 Millionen Menschen rufen jeden Tag Facebook auf. Rund 700 Millionen davon rufen Facebook über ihr mobiles Gerät auf. Facebook ist also eine wunderbare Plattform, um Menschen während sie durch ihre persönliche “Blase” an Informationen surfen, anzusprechen.

Facebook-Seite

Eine Facebook-Seite ist so gut wie Standard für alle Unternehmen im B2C-Bereich, aber auch B2B-Unternehmen holen langsam aber sicher auf. Auf Facebook ist es wichtig, authentisch zu bleiben und sozial zu kommunizieren. Auf dieser Plattform geht es darum, in Interaktion mit bestehenden Kunden und Interessenten – also den mehr oder weniger großen Fans – zu treten.

Facebook Werbeanzeigen

Oftmals reicht eine gut geführte Facebook-Seite nicht aus, um die gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Organischer Traffic ist für die meisten Seitenbetreiber im Jahr 2016 ein unerfüllter Wunsch. Deshalb ist es wichtig, die Chancen der Facebook Werbeanzeigen abzuschätzen und bei guten Erfolgsaussichten auch zu nutzen.

Facebook ist einzigartig, was die gezielte Ansprache von Menschen angeht. Die Zielgruppen können nach vielfältigen Kriterien wie Interessen, Alter und Standort festgelegt werden. Man kann aber nicht nur festlegen, welche Menschen man erreichen möchte, sondern auch wie, wo und wann. Neue Werbeanzeigenformate wie die Canvas-Werbeanzeigen ermöglichen zudem ein komplett neues Werbeerlebnis.

Twitter

Im deutschsprachigen Raum wird der Mikrobloggingdienst Twitter als Möglichkeit, mit (potentiellen) Kunden in Interaktion zu treten, noch ein wenig übersehen. Twitter konnte sich allerdings im Social Web in speziellen Branchen etablieren. Auch wenn sich bei uns vieles rundum Facebook dreht, sollte man also die Macht der 140-Zeichen-Nachrichten nicht unterschätzen.

Hashtags, Listen und mehr

Mittlerweile besteht Twitter aus viel mehr als nur einfache Textnachrichten. Tweets können mit einem Herzchen favorisiert und auch geteilt werden. Es können Listen mit Followern erstellt werden, welche auch als Reputationskennzeichen genutzt werden. Oftmals wird die Plattform für einen persönlichen Meinungsaustausch genutzt. Die Sprache ist also etwas anders als auf Facebook.

Experten-Status

Unternehmen können Twitter nutzen, um sich einen Experten-Status in der eigenen Branche aufzubauen. Wichtig ist hierbei, auf relevante Tweets zu reagieren und fachlich wertvolle Informationen zur Verfügung zu stellen. Die Follower sollen das Gefühl haben, einen Mehrwert zu erhalten. Nur so werden Tweets gesehen und geteilt. Bestehende Kunden kann über Twitter außerdem eine einfache Echtzeit-Kommunikationsplatform geboten werden. Größere US-Konzerne bieten auf Twitter einen eigenen Helpdesk an und beantworten so Fragen der Kunden.

Twitter Ads

Anzeigen auf Twitter sind im deutschsprachigen Bereich noch zu einem sehr guten Preis erhältlich. Es gibt die Möglichkeiten, Tweets, Accounts oder Trends zu bewerben. Die Zielgruppensteuerung ist ähnlich wie bei Facebook, jedoch nicht ganz so feingranular. Man sollte also die Möglichkeiten der Werbung auf dieser Plattform nicht unterschätzen.

Snapchat ist eine herausfordernde Platform für WerbetreibendeSnapchat

Fotos und Videos mit Ablaufdatum? Das gibt es nur bei einem der jüngsten Player im Social Web. Im April 2016 haben sich 100 Millionen aktive Nutzer täglich 10 Milliarden “Snaps” angesehen, damit liegt Snapchat im Bereich Video noch weit vor Facebook.

Abgesehen davon ist die Zielgruppe von Snapchat sehr speziell. Die App wird hauptsächlich von jungen Menschen genutzt, dafür aber sehr intensiv. Das lässt sich auch von den Nutzungsdaten ablesen. Sich als Unternehmen im B2C-Bereich zu platzieren macht also nur dann Sinn, wenn hier auch die gewünschte Zielgruppe unterwegs ist. Selbst dann ist es schwierig, die Zielgruppe authentisch zu erreichen.

Influencer auf Snapchat

Am besten sucht man bereits erfolgreiche “Influencer” im Kundensegement, die zum Unternehmen oder zur Marke passen und setzt diese als Botschafter ein. Einen eigenen, erfolgreichen Kanal aufzubauen ist sehr langwierig, zeitintensiv und schwierig. In der Regel benötigt man jemanden, der den Kanal zumindest auf “Teilzeit-Basis” betreut und regelmäßig neuen Content hochlädt.

Exklusiver Snack Content

Um die Menschen auf Snapchat zu erreichen, sollte man besondere Momente teilen, die man sonst auf keinem anderen Kanal zu sehen bekommt. Man kann Snapchat bei Firmen-Events, Eröffnungsfeiern, “Behind the Scences”-Momenten, Messen, Interviews und vielem mehr gezielt einsetzen, um die gewünschte Aufmerksamkeit zu erlangen. Auf der anderen Seite kann man den jungen Nutzern spezielle Vergünstigungen oder Gutscheine auf Snapchat anbieten.

Filter und mehr

Die Nutzer von Snapchat sind eine sehr kaufbereite Zielgruppe, immerhin kaufen 76% der Snapchatter online ein. Die Werbemöglichkeiten auf Snapchat sind im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken noch sehr begrenzt. In Zukunft werden diese aber bestimmt weiter ausgebaut. Zur Zeit kann man spezielle Geofilter verwenden und auch einreichen. Der Discover-Bereich ist Top-Publishern wie CNN vorbehalten. Eine zielgruppeneffektive Werbung wie auf Facebook ist zur Zeit nicht möglich.

Social Web, war das schon alles?

Die drei vorgestellten Netzwerke im Social Web sind sehr unterschiedlich in der Nutzerbasis, der Handhabung und der Werbemöglichkeiten. Alle diese Netzwerke benötigen Feingefühl und spannendes Storytelling in den richtigen Momenten, um langfristige Erfolge zu liefern. In den nächsten Jahren wird sich auch diese Landschaft immer wieder ändern und deshalb sollte man auch die Augen für Neuerungen am Markt offen halten. Der neue Vertrieb 4.0 hat aber noch vieles mehr zu bieten, und deshalb setzen wir unsere Reihe nächste Woche mit dem Thema “Pay Per Click” fort.

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Dominik Berger